Vom Pollen benommen
(nach Emanuel Geibel, »Der Mai ist gekommen«) Der Mai ist gekommen, die Pollen schwirren aus. Da bleibt, wer vernünftig, mit Kleenex zu Haus. Wie die Wolken auch wandern am himmlischen Zelt, es gibt...
View ArticleAbsturz
(nach Detlev von Liliencron, »Herbst«) Fußball ist ein goldner Garten, Jedes Spiel ein Sonnenpfeil. Doch muss den Abstieg man erwarten, Wirkt Fußball wie ein Henkerbeil. Düster werden alle Mienen,...
View ArticleMai vorbei
(nach Erich Kästner, »Der Mai«) Im Cabrio des eilenden Verschwenders, das Smartphone in der linken Hand, fährt jetzt der Mai, die Wonne des Kalenders, mit seinen Farben protzend durch das Land. An...
View ArticleStippvisite
nach Bertolt Brecht, »Rückkehr« Mein Kindheitsort, wie find ich ihn doch? Endlich nach siebzig Jahren Komm ich dorthin. Wie denn heißt er? Wo vier Konsonanten Mittendrin stehn, Bierzwnik auf Polnisch,...
View ArticleLindenblütentraum
(nach Matthias Claudius, »Abendlied«) Gehst du langsam über Wiesen, Fühlst du das sanfte Sprießen Des Junis wunderbar. Schaust du auf zu unserer Sonne, Fühlst du die zarte Wonne blühender Bäume...
View ArticleLöwenzähne
(nach Johann Wolfgang von Goethe »Im Vorübergehn«) Ich träum im Garten So vor mich hin, Und nichts zu tun, Danach steht mir der Sinn. Im Rasen seh ich Was Gelbes stehn, Löwenzähne! Das ist nicht...
View ArticleAm Tresen
(nach Heinrich Heine, »Sie saßen und tranken am Teetisch«) Sie saßen und tranken am Tresen und sprachen von Kirche viel. Die einen sah’n sie verwesen, die andern meinten: »Debil!« Die Kirche sei...
View ArticleDer Mohn ist aufgegangen
(nach Matthias Claudius’ Abendlied »Der Mond ist aufgegangen«) Der Mohn ist aufgegangen, Die großen Blüten prangen Am Stängel rot und klar. Das Morgenrot sich zeiget, Und aus der Wiese steiget Ein...
View ArticleNachtgedanken
(sehr frei nach Heinrich Heine, »Nachtgedanken«) Denk ich an Freital in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht, Ich kann nicht mehr die Augen schließen, Und meine heißen Tränen fließen. Wo man...
View ArticleLyrikers Einsicht
(nach Heinrich Heine, »Lyrisches Intermezzo«) Ich steh an der Weide Gatter Und dichte phänomenal. »Wenn ich ein Rindvieh wäre!«, Seufz ich, ganz emotional. Wenn ich ein Büffel wäre, So wär ich bei...
View ArticleDer Sommer heizt den Ofen an
(nach Peter Hacks, »Der Herbst steht auf der Leiter«) Der Sommer macht den Ofen an Und heizt uns mächtig ein. Er schürt die Glut, so gut er kann, So hitzig find’ er’s fein. Er lässt die Hitze...
View ArticleDie Biereley
(nach Heinrich Heine »Das Lied von der Lore-Ley«) Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Dass ich so trinkfest bin; Die Mahnung von nüchternen Leuten, Die kommt mir nicht in den Sinn. Die Luft ist...
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